Die sieben größten Dämm-Irrtümer

Von Heimwerker-Legenden bis Stammtisch-Weisheiten:

Über kaum ein anderes Thema im Baubereich wird so viel diskutiert wie über die Wärmedämmung. Der Grund dafür: Kaum eine andere Baumaßnahme wird so oft von Heimwerkern selbst in die Hand genommen wie die Dämmung des Daches. Da sind Fehler vorprogrammiert.

Irrtum Nr. 1: Mit einer Wärmedämmung kann das Haus nicht mehr atmen. Grundsätzlich atmet kein Haus – ob gedämmt oder nicht. Allerdings entzieht z. B. Verdunstungskälte bei einem ungedämmten Haus dem Hausinneren Wärme. Es kühlt schnell aus und muss entsprechend mehr beheizt werden.

Irrtum Nr. 2: Optimale Wärmedämmung führt zu Schimmelbildung. Schimmel bildet sich, wenn ein Haus – wärmegedämmt oder nicht – falsch oder gar nicht gelüftet wird.

Irrtum Nr. 3: Die Wärmedämmung der Wetterseite ist ausreichend. Tauwasser – und in der Folge Stockflecken und Schimmel – können sich immer an den Stellen mit der größten Temperaturdifferenz bilden. Und das wäre dann der Übergangsbereich zwischen gedämmter und ungedämmter Fläche.

 

Die optimale Wärmedämmung im Rahmen einer Dachsanierung ist nicht nur vorgeschrieben. Sie ist auch eine Investition mit hoher Rendite, wenn die richtige Verarbeitung durch Fachleute sichergestellt wird.

Irrtum Nr. 4: Die beste Dämmung liegt immer innen. Beim Dach ist die optimale Wärmedämmung eine außenliegende Auf-Dach-Dämmung, denn sie stellt eine nahtlose, wärmebrückenfreie Dämmschicht dar. Weit verbreitet ist die Dämmung zwischen den Sparren. Eine Unter-Dach-Dämmung allerdings verkleinert das Volumen des Dachraumes.

Irrtum Nr. 5: Unter Solarmodulen, die in das Dach integriert sind, braucht man keine Wärmedämmung. Nach den Fachregeln des Dachdeckerhandwerks stellen Solarmodule Dacheindeckungselemente dar. Und unter einer Dacheindeckung schreibt die aktuelle Energieeinsparverordnung die Wärmedämmung vor, wenn nicht die oberste Geschossdecke gedämmt ist.

Irrtum Nr. 6: Wenn das Dach repariert wird, kann das unabhängig von der Wärmedämmung geschehen. Die Energieeinsparverordnung schreibt zwingend vor, dass die Wärmedämmung den gesetzlichen Vorschriften entsprechen muss, wenn mehr als 10% der Dachfläche repariert oder saniert werden.

Irrtum Nr. 7: Wer die Wärmedämmung als Heimwerker selbst übernimmt, spart enorm. Tatsache ist, dass selbst kleine Fehler bei der Ausführung der Dämmung auch noch nach Jahren zu Schimmelbildung und Wasserflecken z. B. an Dachfenster-Rahmen führen können. Dann ist die gesamte Dämmschicht oft so in Mitleidenschaft gezogen, dass nur eine komplette Sanierung Abhilfe schafft.

Wer bei der Wärmedämmung Fehler vermeiden und keinen Irrtümern aufsitzen will, sollte sie Fachleuten überlassen. Das ist unter dem Strich die kostengünstigste Möglichkeit, den Wert der Immobilie zu halten oder gar zu steigern, die Heizkosten zu senken und den Mietwert zu erhöhen.